Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1861 - Eisleben : Reichardt
65 Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour- biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil- be r b e r g. Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö- nigreich. 1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede zu Tilsit. Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom tapferen Kalkreuth endlich übergeben. 12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried- land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter- drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West- hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs- conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol- daten halten, n) Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich August von Sachsen, und das Königreich West- phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus (Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö- ßert. !8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum Könige von Spanien, seinen Schwager Murat zum K. v. Neapel. > Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer unter Lord Wellington, welcher Portugal er- oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa- lamanca (1812). 1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas Hofer. Der Wiener Friede. Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu- m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän- gigen Länder beitreten mußten. n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber. 5

2. Die alte Geschichte - S. 26

1861 - Eisleben : Reichardt
26 (unter Tanthippus und Leotychides) die persische Flotte beim Vorgebirge Myeale (in Kleinasien, Samos ge- genüber) vernichtet. Der Kampf fand auf dem Lande statt. 478 Wiederaufbau des zerstörten Athen. Mauern. Auf des Themistocles Betrieb wird es, trotz der Ge- genvorstellungen der Spartaner, mit Mauern umgeben. Befestigung des Piräus. 477 Aristides gibt a l l e n a t f) e n i f d) e n Bürgern, ohne Unterschied der Klassen, gleichen Antheil a n der Verwaltung der Staatsämter. — Pausanias erobert Byzanz. * Der siegreiche Pausanias, Oberfeldherr der griech. Flotte, wurde übermüthig und herrisch, knüpfte sogar verrälherische Verbindungen mit Terxes an. So wur- den die Griechen Sparta abgeneigt und zu Athen hin- gezogen, dessen Flottenfuhrer Aristides und Cimon (des Miltiades Sohn) waren. Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner Verrätherei überführti) und verhungert zu Sparta im Tempel der Athene. 476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar- tanern auf die Athener über. Den Spartanern bleibt die L a n d h e g e m o n i e. Die Athener Übernahmen die Verpflichtung, ihre Bun- desgenossen gegen die Perser zu schützen. Diese müs- sen (nach des Aristides Anordnung) jährlich 400 Ta- lentes) aufbringen. Schatzkammer in Delos, spater in Athen selbst. Das Verhältniß der Symmachie (Bun- desgenossenschast) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die Steuer auf 600 Talente erhöht. 468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Periclcs als Volksführer auf. Etwa um dieselbe Zeit starb T h e m i st oe l e s. Durch den Ostraeismus verbannt wird er beschuldigt, an des Pausanias Verrath'theil gehabt zu haben. Deshalb flieht er von Argos zum Ädmet, König der Molosser,!) auch dort nicht sicher zum Könige von Persien, der i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld? k) Ein Talent betrug etwa 1500 Thlr. l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet?

3. Die alte Geschichte - S. 27

1861 - Eisleben : Reichardt
27 ihm 3 Städte gibt. Ec starb zu Magnesia, m) Wäh- rend Cimo n an der Spitze der Aristokraten (der uqigxoi) stand, sucht sich Perici es beim Volke (dem dij/xog) beliebt zu machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen. Unter ihm Blüthe der Demo- kratie, welche jedoch bald zur Ochlokratie ausartete.— Die Tribute der Bundesgenossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acropolis,u) deren Eingang die Propyläen bildeten. (Phidias, berühmter Bild- hauer.) o) Das Obe um, für die musikalischen Auf- führungen an den Panatbenäen. Das These um, prächtiger Tempel des Theseus. 466 Cimon" 6 Doppel si eg über die Perser am Eury m e d o n.x) Nachdem Cimon an der Mündung des Flusses die Flotte besiegt hat, geht er an's Land und schlägt das Landheer der Perser. (Beute; lange Mauern.) 464—453 Dritter messenischer Krieg. Als Sparta durch ein Erdbeben verwüstet und in Schrecken gesetzt war, erheben sich die messenischen Heloten und besetzen Jthome, welches die Spartaner vergeblich belagern. Athen schickt Hilfe, g) welche je- doch auf beleidigende Weise bald wieder weggeschickt wird. 461 Die beleidigten Athener schließen mit Argos und M e g a r a e i n B ü n d n i ß gegen Sparta. Ci- mon verbannt. 458 Athen führt Krieg gegen Corinth, Epidaurus und Aeg ina. Zuerst kündigt Corinth, wegen Megara's Besetzung, Athen den Krieg an. Letzteres siegt in zwei See- m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst getobt et haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie- chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen. n) Hier befand sich auch die Kolossal-Statue der Schutzgöttin Athene aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt)/ °) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus zu Olympia. p) In der kleinasiatischen Landschaft Pamphylien. q) Hierzu hatte namentlich Cimon gerathen, der ,,Lakonenfreund."

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 27

1865 - Eisleben : Reichardt
27 dessen Flottensührer Aristides und Cimon (des Mil- tiades Sohn) waren. Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner Berrätherei überführt i) und verhungert zu Sparta im Tempel der Athene. 476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar- tanern auf die Athener über. Den Spartanern bleibt die Landhegemonie. Die Athener übernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes- genossen gegen die Perser zu schützen. Diese müssen (nach des Aristides Anordnung) jährlich 460 Talente k) aufbringen. Schatzkammer in Delos, später in Athen selbst. Das Verhältnis der Symmachie (Bundesgenossen- schaft) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die Steuer aus 600 Talente erhöht. 468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Pericles als Volkssüh^er auf. Etwa um dieselbe Zeit starb Themistocles.' Durch den Ostracismus verbannt wird er beschuldigt, an des Pausanias Verrath Theil gehabt zu haben. Deshalb flieht er von Argos zum Admet, König der Molosser, 1) auch dort nicht sicher zum Könige von Persien, der ihm 3 Städte gibt. Er starb zu Magnesia, m) Während Ci- mon an der Spitze der Aristokraten (der ngirrroi stand, sucht sich Pericles beim Volke (dem dij/xog beliebt zu machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen. Unter ihm Blüthe der Demokratie, welche jedoch bald zur Ochlokratie ausartete. — Die Tribute der Bundes- genossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acro- *polis,n) deren Eingang die Propyläen bildeten. «Phidias, berühmter Bildhauer.)o> Das Odeum, für die musikalischen Aufführungen an den Panathenäen. Das Thesen in, prächtiger Tempel des Theseus. Neben Baukunst und Bildhauerei blüht auch die Poesie. i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld? K) Ein Talent betrug 1375 Thaler. l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet? . m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst getödtet haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie- chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen. ii) Hier befand sich auch die Koloffal-Statue der Schutzgöttin Athene _ aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt). o) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus zu Olympia.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 25

1890 - Leipzig : Reichardt
25 478 Wiederaufbau des zerstrten Athen. Mauerbau. Auf des Themistokles Betrieb wurde Athen, trotz der Gegenvorstellungen der Spartaner, mit Mauern umgeben. Befestigung des Pirus. Um 476 Der siegreiche Pausanias, Oberfeldherr der griechi-schen Flotte, wurde bermtig und herrisch, knpfte sogar verrterische Verbindungen mit Xerxes an. So wurden die Griechen Sparta abgeneigt und zu Athen hingezogen, dessen Flottenshrer Aristides und Cimon (des Mil-tiades Sohn) waren. Einige Jahre spter wurde Pausanias endlich von den Ephoren seiner Verrterei berfhrt und verhungerte zu Sparta im Tempel der Athene. 476 Die Hegemonie zur See geht von den Spartanern auf die Athener der. Stiftung des attischen Seebundes. Die Athener bernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes-genossen gegen die Perser zu schtzen. Diese mssen (nach des Aristides Anordnung) jhrlich 460 Talente auf-bringen. Schatzkammer in Delos, bald in Athen selbst. Ans dem Verhltnis der Symmachie (Bundesgenossen-schft) wurde aber ein sehr drckendes Unterthanenver-hltnis, und die Steuer auf 600 Talente erhht. 465 Cinwns Doppelsieg der die Perfer am Eury-med du2). Nachdem Cimon an der Mndung des Flusses die Flotte besiegt hat, geht er ans Land und schlgt das Landheer der Perser. Kurz zuvor Tod des Aristides. Erheblich spter starb Themistokles. Durch den Ostracismus verbannt, lebte er in Argos. Als er von den Spartanern beschuldigt wurde, an des Pausanias Verrat teil genommen zu haben, floh er von Argos zum Abmet, König der Molosser in Epirus, von dort zum Könige von Persien, der ihm 3 Stbte zum Lebensunter-halte'anwies. Er starb zu Magnesia^). 465431 Zeitalter des Perikles. An der Spitze der aristokratischen, spartanersreunblichen Partei steht Cimon; an der der bemokratischen, Sparta abgeneigten Partei Perlkles, Sohn des Xanthippus, ausgezeichnet als Felbherr, Staatsmann und Rebner; ihm fllt allmhlich die Leitung der Staatsgeschfte zu. 1) Ein Talent betrug cirka 4500 Mark. 2) In der Landfchaft Pamphylien an der Sdkste Kleinasiens. 8) Nach der gewhnlichen, doch zweifelhaften Erzhlung foll er sich selbst gettet haben, um nicht die dem Perserknige gemachten Versprechungen erfllen und gegen fein Vaterland Dienste leisten zu muffen.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 22

1890 - Leipzig : Reichardt
22 menes mit der Besatzung erhielt freien Abzug. Viele Messenier gingen nach Rhegium und eroberten von hier aus das gegenberliegende Zancle, nun Messana ge-nannt. Die zurckgebliebenen Messenier wurden Heloten. 620 Ausz eichnung der strengen Strafgesetze der Athener durch Drakon. 594 Gesetzgebung des Sown. Der weise Solon, auf dessen Veranlassung Salamis den Megarensern entrissen worden war, machte durch seine Gesetze der Anarchie ein (Sude1). Er teilte das Volk in 4 Vermgensklassen ^). Aus den 3 ersten wurde der Rat der Vierhundert {ovlr) zusammengesetzt, aus der ersten die 9 Archonten gewhlt. An der Volks-Versammlung (exxlrjoia) durste jeder Brger vom 20. Jahre an teilnehmen. Gerichtshof (bei Verbrechen gegen das Leben und die Götter) und Aufsichtsbehrde war der Areopagus. Im Interesse der vielen Schuldner lieh Solon eine Verringerung des Geldwertes (oeloax&eia) eintreten (100 neue Drachmen = 73 alten). Die Er-ziehung, milder als in Sparta, blieb im wesentlichen den Eltern berlassen; sehr eifrig wurde fr die krperliche Aus-bildung in den ffentlichen Ringschulen (Gymnasien) und in den Privatanstalten unter Oberaussicht des Staates gesorgt. Auch geistige Bildung mit Vorliebe betrieben. Solon machte groe Reisen und starb in Athen (559). 560 Plsistratus wird Tyrann (bemchtigt sich der Alleinherrschaft). Er stand an der Spitze der armen Diakrier und wute sich durch List (Selbstverwundung) vom Volke eine Leib-wache auszuwirken, mit deren Hilfe er die Akropolis ein-nahm und die Herrschaft an sich ri. Sein Hauptfeind war Megkles, das Parteihaupt der Parler, und Lycurgus, das Haupt der reichen Pedier. Zweimal vertrieben und zurckgekehrt, behauptete er sich zuletzt bis zu seinem Tode (527). Seine Regierung war segensreich^). 1) Nicht lange zuvor hatte Kylon sich zum Tyrannen (Alleinherrscher) machen wollen und deshalb die Akropolis besetzt; aber sein Versuch schei-terte; seine Anhnger zum Teil au den Altren der Götter von den Alkmoniden gettet. Kylonische Blutschuld. 2) l. Die Pentakosiomedimnen, welche mindestens 500 Scheffel Ertrag von ihrem Landbesitz hatten; 2. die Hippeis, welche mindestens 300 Scheffel, 3. die Zeugitai, welche mindestens 150 Scheffel, 4. die Thetes, welche weniger als 150 Scheffel oder gar keinen Ertrag aus Landbesitz hatten. 8) Eine Drachme betrug 79 Pfennige. 4) Er sorgt auch fr Kunst und Wissenschaft. Zieht Dichter an seinen Hof. Erbaut prchtige Tempel.

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 176

1890 - Leipzig : Reichardt
176 verstndigen Kanzlers Lamprecht Diftelmeier schlo 1537 Joachim 1537 die folgenreiche Erbverbrderung mit dem schlesischen Herzoge Friedrich von Liegnitz, Brieg und Wohlauf und erlangte (1569) vom König von Polen die Mitbelehnung mit Preußen, welches 1525 aus einem geistlichen Ordensstaate ein Welt-liches protestantisches Herzogtum unter dem Hohenzollern lbrecht I. geworden war. (Vgl. S. 115 f., der den Deutschen Orden auch S. 99.) Joachims Hofhaltung kostete viel Geld, und ppigkeit griff auch im Brgerstande immer mehr um sich, weshalb Gesetze wider zu groen Luxus gegeben werden muten. Um Geld zu schaffen, lie Joachim die Juden wieder ins Land, und sein j-bischer Mnzmeister L i p p o l d gelangte zu groem Ansehen. Der sparsame Johann vonkstrin wandte alles Geld aus die Verbesserung der Neumark, lie seine Haupt-stadt Kstrin befestigen und kaufte die Herrschaften Storkow und Beeskow. 15711598 Johann Georg. Ein ernster und strenger Regent, welcher wieder Ordnung und Sparsamkeit in die Finanzen brachte. Hinrichtung des Inden Lippold. Aufnahme verfolgter Reformierten aus den Niederlanden. Stiftung des ersten Berliner Gymnasiums zum grauen Kloster. Von politischer Wich-tigkeit wurde die Vermhlung seines Enkels Johann Sigismund mit Anna, ltesten Tochter des geisteskranken Herzogs Albrecht Ii. von Preußen und der Maria Eleonore, Erbin von Jlich-Kleve-Berg. 15981608 Joachim Friedrich. Nach seines Vaters Testament sollte die Mark zwischen ihm und seinem Bruder Christian geteilt werden. Um dies zu verhten, wurde durch den Geraer Hausvertrag 1598 1598 Christian zum Erben des alten, kinderlosen Mark-grafen Georg Friedrich von Ansbach und Bayreuth ein-gesetzt So blieb die Mark ungeteilt. Vom Könige von Polen verlangte Joachim Friedrich die Vormundschaft der den geisteskranken Herzog Albrecht Ii und die Regentschaft in Preußen. Zur besseren Staatsverwaltung grndete der Kurfürst das Geheimerats-Kolleginm, zur weiteren Befrderung hherer Bildung das Joachims-thalische Gymnasium2). Die fromme Kurfrstin K a t h a - x) Nach neun Jahren von Kaiser Ferdinand, der zugleich König von Bhmen war, fr ungltig erklrt. (Vgl. S. 136.) 2) Anfangs im Jugdschlosse Joachimsthal bei Angermnde als Frsten-schule", spter nach Berlin verlegt.

8. Bd. 3 - S. 240

1838 - Eisleben : Reichardt
s 240 Amerika. Besitzung sie von da an stets geblieben sind, außer daß im I. 1762 die Britten sich der Hauptstadt derselben, Havana, bemächtigten, wobei sie eine unermeßliche Beute machten, indem sie hier 12 Linienschiffe, 3 Fregatten, viele Kauffahrteischiffe, reich angefüllte Arsenale und Waarenspeicher, 3 Millionen Piaster baares Geld, 20 Millionen Fl. an Gold- und Silberbarren und 140 Millionen Fl. an andern Scbatzen erbeuteten. Auf einem versenkten Schiffe waren 4 Millionen Piaster und auf 2 andern gleichfalls versenkten Schiffen befanden sich 800 mit Gold und Silber gefüllte Kisten. 1763 gab England Ha- vana gegen die Abtretung von Florida an Spanien zurück. Porto Rico wurde 1511 durch den Spanier Ponce de Leon den Ureinwoh- nern entrissen, die aus 600,000 Individuen bestanden, tapfer sich ver- theidigten, und größtentheils mit den Waffen in der Hand umkamen. ' Seitdem blieb diese Insel fortwährend im Besitze der Spanier, nur 1577 plünderte der Brittische Seeheld Francis Drake die Hauptstadt derselben San Juan, und 1598 ward sie abermals von den Britten erobert, aber bald nachher wieder von ihnen geräumt. 1615 machten die Niederländer und 1742 und 1797 die Britten erfolglose Angriffe gegen Porto Rico. Auch die zweite größte Insel Westindiens, welche Anfangs H i sp a- niola und hernach San Domingo genannt wurde und jetzt seit ihrer Befreiung von der Herrschaft der Europäer den Namen Hayti führt, war eine Besitzung der Spanier, wo bald nach ihrer Entdeckung Columbus 1493 eine Kolonie gründete und die Eingebornen liebreich und menschenfreundlich behandelte. Nach ihm aber führten die Spa- nier einen mit schrecklichen Grausamkeiten verbundenen Vertilgungskrieg gegen die zahlreichen Ureinwohner, bemächtigten sich der ganzen Insel und blieben eine lange Reihe von Jahren im alleinigen Besitze der- selben bis 1625 oder 1630 ein Haufen Abenteurer von Franzosen und Engländern, in der Geschichte Westindiens unter dem Namen der Boucaniers oder Flibustiers bekannt, sich auf der nahen zu Domingo gehörigen kleinen Insel Tor tue oder Tortuga und bald darauf auf der Nordküste von Domingo selbst festsetzte und sich un- geachtet der Anstrengungen der Spanier daselbst behauptete. Erst 1665 zogen die glücklichen Fortschritte dieser Abenteurer die Aufmerksamkeit Frankreichs auf sich, welches nun aus diesen Seeräubern eine Kolonie bildete und 1697 durch den Rpswiker Frieden von Spanien die Ab- tretung des westlichen Theiles von Domingo erhielt, dessen Gränzlinie 1776 genauer bestimmt wurde. Während der Französische Antheil an Kultur und Wohlstand zunahm und hierin alle übrigen Kolonien verdunkelte, fand im Spanischen Antheile das Gegentheil Statt. Al- lein die durch die Französische Revolution herbeigeführte feierliche Er- klärung der allgemeinen Menschenrechte erregte im Französischen Antheile zuerst Unruhen unter den Mulatten, die nun die Waffen gegen die Weißen ergriffen, und welchen sich auch die Neger anschlössen. Eine

9. Bd. 3 - S. 307

1838 - Eisleben : Reichardt
307 Eolombische Republiken. Flusse bilden, so daß das mittlere Felsstück gleichsam den Schlußstein dieser Brücke macht. Durch das mitten aus demselben befindliche Loch von 24 F. im Umfange kann man in den Abgrund und auf den Strom sehen, der durch eine finstere Höhle zu rauschen scheint. Diese Naturbrücken führen nicht über die größte Höhe der Kluft, son- dern die furchtbaren Felsenmassen steigen unmittelbar an ihrer Seite und mit ihnen die ganze Kluft zu einer ungeheuren Höhe empor. Von ähnlichen Naturbrücken haben wir bei der Beschreibung der vereinigten Staaten von Nordamerika Nachricht gegeben. Man sehe B. Iii. S. 186. Noch müssen wir in den Umgebungen von Bogota, den 4 M. davon entfernten berühmten See Guata vita, in der Nahe des gleichnamigen Dorfes, erwähnen. Er befindet sich auf dem Zipaguira- Gebirge, 8400 F. über der Meeres stäche, in einem ganz von 200 bis 300 F. hoch über seine Flache emporragenden und bis zum Gipfel mit Wald bewachsenen Bergen eingeschlossenen Kessel, und war einst ein Heiligthum der Indianer, die hier eine große Menge von Gold, Edelsteinen rc. als Opfer hineingeworfen haben. An gewissen Festta- gen soll sich der König mit goldenen Zierathen behängen, gesalbt und mit Goldstaub bedeckt haben, um sich alsdann in diesem heiligen See aller dieser Kostbarkeiten zu entledigen. Eben so sollen von den Gro- ßen des Reichs kostbare Geschenke dargebracht worden seyn, um der Landesgottheit, die ihren Sitz in dem See hatte, geopfert zu werden. Endlich sollen bei der ersten Erscheinung der Spanier, als sie diese Gegenden eroberten, die Bewohner von Neugranada ihre Schatze in diesen See versenkt haben. Jedoch sind die Sagen und Vorstellungen von der Größe dieser Reichthümer, die dieser See in seinem Innern enthalten soll, auf jeden Fall sehr übertrieben worden *). Als mehrere Häuptlinge der Indianer von den Spaniern gefangen und gemißhan- delt wurden, damit sie Gold hergeben sollten, sagten sie zu den Spa- niern : „wenn ihr Gold haben wollt, so sucht es im Grunde des Sees, wo genug hineingeschüttet worden ist." In der That machten auch die Spanier einen Versuch, den See abzuzapfen. Als ec aber bis auf 14 F. gefallen war, sielen mit großem Krachen die Seiten zusammen und die Quellen des Sees, die er im Innern hat, singen wieder zu steigen an. Doch fanden die Spanier Gelegenheit, durch Auswaschen des Schlamms und Sandes, so viel Gold zu gewinnen, daß die 3 Prozente Abgabe an die Regierung 170,000 Piaster (Ha- milton in seiner Reisebeschreibung giebt nur 3000 an und redet von *) Lächerlich genug behauptet ein gewisser Herr de la Kicr, Mitglied des königl. Instituts zu Paris, nach seiner, dem Angeben nach, aus die- sen See betreffenden Aktenstücken geschöpften Berechnung, betrage der Werth der darin liegenden Kostbarkeiten an Gold und Edelsteinen eine Billion und 120,000 Millionen Pf. Sterling!!! 20 *

10. Bd. 3 - S. 338

1838 - Eisleben : Reichardt
338 Amerika. hebt. Wegen dieser hohen Lage ist die Luft außerordentlich rein und dünn, so daß der Europäer nicht 30 Schritte weit gehen kann, ohne daß ihm der Athem stockt. Man darf daher nicht anders als ganz langsam gehen und muß oft stehen bleiben. Die Eingebornen selbst sind nicht ganz davon befreit. Die Witterung ist fehr strenge und unglaublich veränderlich. Man erlebt auch im Sommer fast an jedem Tage alle 4 Jahrszeiten, obgleich die Stadt unter nicht völlig 20° S. Br., also noch in der heißen Zone liegt. Ringsum sieht man nichts als Felsen und Klippen. Früchte, Gemüse, alle Nahrungsmittel für Menschen und Vieh müssen weit her auf Lastthieren herbeigeschleppt werden. Potosi, das seinen Hauptnahrungszweig vom Silberbergbau hat, und sonst als dieser in der größten Aufnahme sich befand, eine große, bevölkerte Stadt war, ist jetzt mit der Abnahme des Bergbaues ein armseliger, geringer Ort geworden, der nach Pentlands Angabe 1826 nur noch 9000 E. hatte. 30 Jahre früher foll Potosi noch 52.000 E. gehabt haben, und zu Ansang des 17. Jahrhunderts, wo der Bergbau und somit Potosi auf der höchsten Stufe seiner Blüthe stand, wurde die Volksmenge auf 160,000 Seelen geschätzt. Die Silberbergwerke, denen Potosi seine Berühmtheit verdankt, liegen in dem 15,150 Fuß hohen Cerro de Potosi, welcher nach allen Richtungen durchgraben ist. Bis zum Jahr 1803 hatte man an mehr als 5000 Punkten in den Berg eingeschlagen, von welchen jedoch nur eine kleine Zahl in Bau genommen war; im I. 1803 gab es 97 bearbeitete Gruben. Nach Pentlands Messung liegt der Gipfel dieses berühmten Erzberges 15,150 F. über dem Meeeresspie- gel, und der höchste Punkt, wo gearbeitet wird, hat 15,080 F. Höhe, also mehr als der Montblanc. Die Menge des hier gewonnenen Silbers ist außerordentlich groß und betragt nach Humboldt, welcher bloß die Ausbeute, von welcher die königlichen Abgaben entrichtet wurden, berechnet hat, seit 1545 die Summe von 5750 Millionen Livres Tournois (eine Münze, die nach jetzigem Werthe etwa 4 gl. 6 pf. werth ist). Nach Pentland, der sich gleichfalls auf amtliche Angaben stützt, haben diese Bergwerke an ausgemünztem Silber oder an solchem, wovon die königlichen Abgaben in Potosi entrichtet wur- den, bis 1803 1614 Millionen Piaster geliefert. Hierbei fehlt aber das Silber, das durch Schleichhandel ausgeführt worden ist, so wie das Silber, das zu Gerathschaften und Schmuck der Kirchen verar- beitet wurde, welches keine Abgaben bezahlte. Die höchste Blüthe der Bergwerke war von 1585 bis 1606. Zu dieser Zeit arbeiteten 15.000 Indianer in den Berg- und Schmelzwerken und mehr als 15,000 Llamas und eben so viel Esel wurden zum Tragen der Erze gebraucht. Alle diese Kräfte wurden zur Förderung der Schatze eines einzigen Berges angewendet, welcher, obschon mit größtentheils elend gebauten Gruben, ganz durchwühlt ist. Seit der letzten Halste des 18. Jahrhunderts war nach Humboldt, die Ausbeute der Bergwerke
   bis 10 von 68 weiter»  »»
68 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 68 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 2
3 13
4 2
5 6
6 4
7 4
8 2
9 8
10 12
11 1
12 0
13 0
14 5
15 3
16 5
17 2
18 1
19 5
20 0
21 0
22 5
23 0
24 6
25 2
26 3
27 1
28 1
29 8
30 2
31 2
32 1
33 1
34 2
35 2
36 0
37 4
38 0
39 42
40 4
41 11
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 1
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 4
3 0
4 7
5 0
6 6
7 0
8 1
9 2
10 0
11 1
12 5
13 5
14 0
15 3
16 8
17 12
18 2
19 0
20 1
21 5
22 0
23 2
24 2
25 1
26 1
27 4
28 6
29 1
30 0
31 4
32 0
33 0
34 0
35 0
36 53
37 1
38 0
39 3
40 2
41 3
42 0
43 0
44 0
45 3
46 3
47 1
48 3
49 2
50 0
51 1
52 2
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 1
62 1
63 1
64 14
65 1
66 0
67 0
68 4
69 3
70 1
71 3
72 3
73 2
74 2
75 6
76 17
77 1
78 5
79 4
80 0
81 0
82 0
83 0
84 3
85 1
86 0
87 5
88 1
89 1
90 0
91 11
92 19
93 0
94 5
95 2
96 2
97 5
98 15
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 576
1 35
2 24
3 30
4 24
5 15
6 431
7 7
8 15
9 53
10 31
11 31
12 139
13 55
14 66
15 38
16 40
17 13
18 49
19 71
20 86
21 27
22 26
23 16
24 152
25 285
26 8
27 41
28 130
29 19
30 19
31 34
32 106
33 89
34 228
35 9
36 34
37 35
38 31
39 68
40 32
41 1
42 100
43 208
44 45
45 21
46 51
47 104
48 106
49 27
50 32
51 19
52 7
53 26
54 12
55 52
56 9
57 19
58 16
59 163
60 12
61 18
62 19
63 11
64 41
65 13
66 23
67 14
68 28
69 0
70 40
71 6
72 22
73 10
74 10
75 49
76 128
77 18
78 26
79 24
80 28
81 246
82 57
83 116
84 106
85 29
86 26
87 82
88 47
89 174
90 68
91 29
92 1
93 60
94 31
95 94
96 44
97 55
98 25
99 12
100 46
101 66
102 70
103 56
104 148
105 3
106 23
107 94
108 33
109 130
110 59
111 14
112 42
113 163
114 140
115 62
116 12
117 4
118 25
119 153
120 21
121 57
122 21
123 229
124 85
125 99
126 9
127 156
128 34
129 128
130 36
131 299
132 22
133 70
134 132
135 31
136 74
137 63
138 50
139 27
140 37
141 5
142 221
143 72
144 27
145 28
146 33
147 15
148 18
149 22
150 32
151 4
152 260
153 78
154 34
155 23
156 40
157 35
158 23
159 181
160 81
161 18
162 25
163 23
164 27
165 34
166 118
167 54
168 137
169 23
170 22
171 58
172 6
173 140
174 35
175 637
176 39
177 247
178 170
179 60
180 55
181 22
182 90
183 167
184 329
185 83
186 47
187 71
188 65
189 33
190 10
191 88
192 41
193 235
194 13
195 171
196 111
197 55
198 31
199 60