65
Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour-
biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil-
be r b e r g.
Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö-
nigreich.
1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede
zu Tilsit.
Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich
mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber
unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom
tapferen Kalkreuth endlich übergeben.
12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried-
land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit
ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit
Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter-
drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West-
hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher
polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs-
conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol-
daten halten, n)
Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich
August von Sachsen, und das Königreich West-
phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus
(Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas
von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö-
ßert.
!8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum
Könige von Spanien, seinen Schwager Murat
zum K. v. Neapel. >
Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende
Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer
unter Lord Wellington, welcher Portugal er-
oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa-
lamanca (1812).
1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas
Hofer. Der Wiener Friede.
Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n
zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei
Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu-
m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän-
gigen Länder beitreten mußten.
n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber.
5
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Extrahierte Personennamen: Wllh Napoleon Alexander Alexander Friedrich Friedrich August Napoleon Joseph Joseph Andreas
Hofer Franz_I. Napoleon Erzh Karl Napoleon
26
(unter Tanthippus und Leotychides) die persische Flotte
beim Vorgebirge Myeale (in Kleinasien, Samos ge-
genüber) vernichtet. Der Kampf fand auf dem Lande
statt.
478 Wiederaufbau des zerstörten Athen. Mauern.
Auf des Themistocles Betrieb wird es, trotz der Ge-
genvorstellungen der Spartaner, mit Mauern umgeben.
Befestigung des Piräus.
477 Aristides gibt a l l e n a t f) e n i f d) e n Bürgern, ohne
Unterschied der Klassen, gleichen Antheil a n
der Verwaltung der Staatsämter. — Pausanias
erobert Byzanz. *
Der siegreiche Pausanias, Oberfeldherr der griech.
Flotte, wurde übermüthig und herrisch, knüpfte sogar
verrälherische Verbindungen mit Terxes an. So wur-
den die Griechen Sparta abgeneigt und zu Athen hin-
gezogen, dessen Flottenfuhrer Aristides und Cimon
(des Miltiades Sohn) waren.
Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner
Verrätherei überführti) und verhungert zu Sparta im
Tempel der Athene.
476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar-
tanern auf die Athener über. Den Spartanern
bleibt die L a n d h e g e m o n i e.
Die Athener Übernahmen die Verpflichtung, ihre Bun-
desgenossen gegen die Perser zu schützen. Diese müs-
sen (nach des Aristides Anordnung) jährlich 400 Ta-
lentes) aufbringen. Schatzkammer in Delos, spater in
Athen selbst. Das Verhältniß der Symmachie (Bun-
desgenossenschast) wurde aber bald ein sehr drückendes,
und die Steuer auf 600 Talente erhöht.
468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Periclcs
als Volksführer auf.
Etwa um dieselbe Zeit starb T h e m i st oe l e s. Durch
den Ostraeismus verbannt wird er beschuldigt, an des
Pausanias Verrath'theil gehabt zu haben. Deshalb
flieht er von Argos zum Ädmet, König der Molosser,!)
auch dort nicht sicher zum Könige von Persien, der
i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld?
k) Ein Talent betrug etwa 1500 Thlr.
l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet?
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27
ihm 3 Städte gibt. Ec starb zu Magnesia, m) Wäh-
rend Cimo n an der Spitze der Aristokraten (der
uqigxoi) stand, sucht sich Perici es beim Volke (dem
dij/xog) beliebt zu machen, z. B. durch Einführung des
Theatergeldes und durch Bezahlung des Besuches der
Volksversammlungen. Unter ihm Blüthe der Demo-
kratie, welche jedoch bald zur Ochlokratie ausartete.—
Die Tribute der Bundesgenossen verwendet er zur
Verschönerung Athens: Das Parthenon (Tempel
der Athene) auf der Acropolis,u) deren Eingang
die Propyläen bildeten. (Phidias, berühmter Bild-
hauer.) o) Das Obe um, für die musikalischen Auf-
führungen an den Panatbenäen. Das These um,
prächtiger Tempel des Theseus.
466 Cimon" 6 Doppel si eg über die Perser am Eury
m e d o n.x)
Nachdem Cimon an der Mündung des Flusses die
Flotte besiegt hat, geht er an's Land und schlägt das
Landheer der Perser. (Beute; lange Mauern.)
464—453 Dritter messenischer Krieg.
Als Sparta durch ein Erdbeben verwüstet und in
Schrecken gesetzt war, erheben sich die messenischen
Heloten und besetzen Jthome, welches die Spartaner
vergeblich belagern. Athen schickt Hilfe, g) welche je-
doch auf beleidigende Weise bald wieder weggeschickt
wird.
461 Die beleidigten Athener schließen mit Argos
und M e g a r a e i n B ü n d n i ß gegen Sparta. Ci-
mon verbannt.
458 Athen führt Krieg gegen Corinth, Epidaurus
und Aeg ina.
Zuerst kündigt Corinth, wegen Megara's Besetzung,
Athen den Krieg an. Letzteres siegt in zwei See-
m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst
getobt et haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie-
chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen.
n) Hier befand sich auch die Kolossal-Statue der Schutzgöttin Athene
aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt)/
°) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus
zu Olympia.
p) In der kleinasiatischen Landschaft Pamphylien.
q) Hierzu hatte namentlich Cimon gerathen, der ,,Lakonenfreund."
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27
dessen Flottensührer Aristides und Cimon (des Mil-
tiades Sohn) waren.
Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner
Berrätherei überführt i) und verhungert zu Sparta im
Tempel der Athene.
476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar-
tanern auf die Athener über. Den Spartanern
bleibt die Landhegemonie.
Die Athener übernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes-
genossen gegen die Perser zu schützen. Diese müssen
(nach des Aristides Anordnung) jährlich 460 Talente k)
aufbringen. Schatzkammer in Delos, später in Athen
selbst. Das Verhältnis der Symmachie (Bundesgenossen-
schaft) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die
Steuer aus 600 Talente erhöht.
468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Pericles
als Volkssüh^er auf.
Etwa um dieselbe Zeit starb Themistocles.' Durch
den Ostracismus verbannt wird er beschuldigt, an des
Pausanias Verrath Theil gehabt zu haben. Deshalb flieht
er von Argos zum Admet, König der Molosser, 1) auch
dort nicht sicher zum Könige von Persien, der ihm 3
Städte gibt. Er starb zu Magnesia, m) Während Ci-
mon an der Spitze der Aristokraten (der ngirrroi stand,
sucht sich Pericles beim Volke (dem dij/xog beliebt zu
machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und
durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen.
Unter ihm Blüthe der Demokratie, welche jedoch bald
zur Ochlokratie ausartete. — Die Tribute der Bundes-
genossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das
Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acro-
*polis,n) deren Eingang die Propyläen bildeten.
«Phidias, berühmter Bildhauer.)o> Das Odeum, für
die musikalischen Aufführungen an den Panathenäen.
Das Thesen in, prächtiger Tempel des Theseus. Neben
Baukunst und Bildhauerei blüht auch die Poesie.
i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld?
K) Ein Talent betrug 1375 Thaler.
l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet? .
m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst
getödtet haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie-
chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen.
ii) Hier befand sich auch die Koloffal-Statue der Schutzgöttin Athene
_ aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt).
o) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus
zu Olympia.
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478 Wiederaufbau des zerstrten Athen. Mauerbau. Auf des Themistokles Betrieb wurde Athen, trotz der Gegenvorstellungen der Spartaner, mit Mauern umgeben. Befestigung des Pirus.
Um 476 Der siegreiche Pausanias, Oberfeldherr der griechi-schen Flotte, wurde bermtig und herrisch, knpfte sogar verrterische Verbindungen mit Xerxes an. So wurden die Griechen Sparta abgeneigt und zu Athen hingezogen, dessen Flottenshrer Aristides und Cimon (des Mil-tiades Sohn) waren.
Einige Jahre spter wurde Pausanias endlich von den Ephoren seiner Verrterei berfhrt und verhungerte zu Sparta im Tempel der Athene.
476 Die Hegemonie zur See geht von den Spartanern auf die Athener der. Stiftung des attischen Seebundes.
Die Athener bernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes-genossen gegen die Perser zu schtzen. Diese mssen (nach des Aristides Anordnung) jhrlich 460 Talente auf-bringen. Schatzkammer in Delos, bald in Athen selbst. Ans dem Verhltnis der Symmachie (Bundesgenossen-schft) wurde aber ein sehr drckendes Unterthanenver-hltnis, und die Steuer auf 600 Talente erhht.
465 Cinwns Doppelsieg der die Perfer am Eury-med du2).
Nachdem Cimon an der Mndung des Flusses die Flotte besiegt hat, geht er ans Land und schlgt das Landheer der Perser. Kurz zuvor Tod des Aristides.
Erheblich spter starb Themistokles. Durch den Ostracismus verbannt, lebte er in Argos. Als er von den Spartanern beschuldigt wurde, an des Pausanias Verrat teil genommen zu haben, floh er von Argos zum Abmet, König der Molosser in Epirus, von dort zum Könige von Persien, der ihm 3 Stbte zum Lebensunter-halte'anwies. Er starb zu Magnesia^).
465431 Zeitalter des Perikles.
An der Spitze der aristokratischen, spartanersreunblichen Partei steht Cimon; an der der bemokratischen, Sparta abgeneigten Partei Perlkles, Sohn des Xanthippus, ausgezeichnet als Felbherr, Staatsmann und Rebner; ihm fllt allmhlich die Leitung der Staatsgeschfte zu.
1) Ein Talent betrug cirka 4500 Mark.
2) In der Landfchaft Pamphylien an der Sdkste Kleinasiens.
8) Nach der gewhnlichen, doch zweifelhaften Erzhlung foll er sich selbst gettet haben, um nicht die dem Perserknige gemachten Versprechungen erfllen und gegen fein Vaterland Dienste leisten zu muffen.
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22
menes mit der Besatzung erhielt freien Abzug. Viele Messenier gingen nach Rhegium und eroberten von hier aus das gegenberliegende Zancle, nun Messana ge-nannt. Die zurckgebliebenen Messenier wurden Heloten.
620 Ausz eichnung der strengen Strafgesetze der Athener durch Drakon.
594 Gesetzgebung des Sown.
Der weise Solon, auf dessen Veranlassung Salamis den Megarensern entrissen worden war, machte durch seine Gesetze der Anarchie ein (Sude1). Er teilte das Volk in 4 Vermgensklassen ^). Aus den 3 ersten wurde der Rat der Vierhundert {ovlr) zusammengesetzt, aus der ersten die 9 Archonten gewhlt. An der Volks-Versammlung (exxlrjoia) durste jeder Brger vom 20. Jahre an teilnehmen. Gerichtshof (bei Verbrechen gegen das Leben und die Götter) und Aufsichtsbehrde war der Areopagus. Im Interesse der vielen Schuldner lieh Solon eine Verringerung des Geldwertes (oeloax&eia) eintreten (100 neue Drachmen = 73 alten). Die Er-ziehung, milder als in Sparta, blieb im wesentlichen den Eltern berlassen; sehr eifrig wurde fr die krperliche Aus-bildung in den ffentlichen Ringschulen (Gymnasien) und in den Privatanstalten unter Oberaussicht des Staates gesorgt. Auch geistige Bildung mit Vorliebe betrieben.
Solon machte groe Reisen und starb in Athen (559).
560 Plsistratus wird Tyrann (bemchtigt sich der Alleinherrschaft).
Er stand an der Spitze der armen Diakrier und wute sich durch List (Selbstverwundung) vom Volke eine Leib-wache auszuwirken, mit deren Hilfe er die Akropolis ein-nahm und die Herrschaft an sich ri. Sein Hauptfeind war Megkles, das Parteihaupt der Parler, und Lycurgus, das Haupt der reichen Pedier. Zweimal vertrieben und zurckgekehrt, behauptete er sich zuletzt bis zu seinem Tode (527). Seine Regierung war segensreich^).
1) Nicht lange zuvor hatte Kylon sich zum Tyrannen (Alleinherrscher) machen wollen und deshalb die Akropolis besetzt; aber sein Versuch schei-terte; seine Anhnger zum Teil au den Altren der Götter von den Alkmoniden gettet. Kylonische Blutschuld.
2) l. Die Pentakosiomedimnen, welche mindestens 500 Scheffel Ertrag von ihrem Landbesitz hatten; 2. die Hippeis, welche mindestens 300 Scheffel, 3. die Zeugitai, welche mindestens 150 Scheffel, 4. die Thetes, welche weniger als 150 Scheffel oder gar keinen Ertrag aus Landbesitz hatten.
8) Eine Drachme betrug 79 Pfennige.
4) Er sorgt auch fr Kunst und Wissenschaft. Zieht Dichter an seinen Hof. Erbaut prchtige Tempel.
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176
verstndigen Kanzlers Lamprecht Diftelmeier schlo
1537 Joachim 1537 die folgenreiche Erbverbrderung mit dem schlesischen Herzoge Friedrich von Liegnitz, Brieg und Wohlauf und erlangte (1569) vom König von Polen die Mitbelehnung mit Preußen, welches 1525 aus einem geistlichen Ordensstaate ein Welt-liches protestantisches Herzogtum unter dem Hohenzollern lbrecht I. geworden war. (Vgl. S. 115 f., der den Deutschen Orden auch S. 99.) Joachims Hofhaltung kostete viel Geld, und ppigkeit griff auch im Brgerstande immer mehr um sich, weshalb Gesetze wider zu groen Luxus gegeben werden muten. Um Geld zu schaffen, lie Joachim die Juden wieder ins Land, und sein j-bischer Mnzmeister L i p p o l d gelangte zu groem Ansehen.
Der sparsame Johann vonkstrin wandte alles Geld aus die Verbesserung der Neumark, lie seine Haupt-stadt Kstrin befestigen und kaufte die Herrschaften Storkow und Beeskow.
15711598 Johann Georg.
Ein ernster und strenger Regent, welcher wieder Ordnung und Sparsamkeit in die Finanzen brachte. Hinrichtung des Inden Lippold. Aufnahme verfolgter Reformierten aus den Niederlanden. Stiftung des ersten Berliner Gymnasiums zum grauen Kloster. Von politischer Wich-tigkeit wurde die Vermhlung seines Enkels Johann Sigismund mit Anna, ltesten Tochter des geisteskranken Herzogs Albrecht Ii. von Preußen und der Maria Eleonore, Erbin von Jlich-Kleve-Berg.
15981608 Joachim Friedrich.
Nach seines Vaters Testament sollte die Mark zwischen ihm und seinem Bruder Christian geteilt werden. Um dies zu verhten, wurde durch den Geraer Hausvertrag
1598 1598 Christian zum Erben des alten, kinderlosen Mark-grafen Georg Friedrich von Ansbach und Bayreuth ein-gesetzt So blieb die Mark ungeteilt. Vom Könige von Polen verlangte Joachim Friedrich die Vormundschaft der den geisteskranken Herzog Albrecht Ii und die Regentschaft in Preußen. Zur besseren Staatsverwaltung grndete der Kurfürst das Geheimerats-Kolleginm, zur weiteren Befrderung hherer Bildung das Joachims-thalische Gymnasium2). Die fromme Kurfrstin K a t h a -
x) Nach neun Jahren von Kaiser Ferdinand, der zugleich König von Bhmen war, fr ungltig erklrt. (Vgl. S. 136.)
2) Anfangs im Jugdschlosse Joachimsthal bei Angermnde als Frsten-schule", spter nach Berlin verlegt.
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Extrahierte Personennamen: Joachim Friedrich_von_Liegnitz Friedrich Joachim Johann Johann_Georg Johann Johann_Sigismund Johann Anna Albrecht_Ii Albrecht Maria_Eleonore Maria Jlich-Kleve-Berg Joachim_Friedrich Friedrich Christian Christian Georg_Friedrich_von_Ansbach Friedrich Joachim_Friedrich Friedrich Albrecht_Ii Albrecht Ferdinand Ferdinand
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
s
240 Amerika.
Besitzung sie von da an stets geblieben sind, außer daß im I. 1762
die Britten sich der Hauptstadt derselben, Havana, bemächtigten, wobei
sie eine unermeßliche Beute machten, indem sie hier 12 Linienschiffe,
3 Fregatten, viele Kauffahrteischiffe, reich angefüllte Arsenale und
Waarenspeicher, 3 Millionen Piaster baares Geld, 20 Millionen Fl.
an Gold- und Silberbarren und 140 Millionen Fl. an andern
Scbatzen erbeuteten. Auf einem versenkten Schiffe waren 4 Millionen
Piaster und auf 2 andern gleichfalls versenkten Schiffen befanden sich
800 mit Gold und Silber gefüllte Kisten. 1763 gab England Ha-
vana gegen die Abtretung von Florida an Spanien zurück. Porto
Rico wurde 1511 durch den Spanier Ponce de Leon den Ureinwoh-
nern entrissen, die aus 600,000 Individuen bestanden, tapfer sich ver-
theidigten, und größtentheils mit den Waffen in der Hand umkamen. '
Seitdem blieb diese Insel fortwährend im Besitze der Spanier, nur
1577 plünderte der Brittische Seeheld Francis Drake die Hauptstadt
derselben San Juan, und 1598 ward sie abermals von den Britten
erobert, aber bald nachher wieder von ihnen geräumt. 1615 machten
die Niederländer und 1742 und 1797 die Britten erfolglose Angriffe
gegen Porto Rico.
Auch die zweite größte Insel Westindiens, welche Anfangs H i sp a-
niola und hernach San Domingo genannt wurde und jetzt seit
ihrer Befreiung von der Herrschaft der Europäer den Namen Hayti
führt, war eine Besitzung der Spanier, wo bald nach ihrer Entdeckung
Columbus 1493 eine Kolonie gründete und die Eingebornen liebreich
und menschenfreundlich behandelte. Nach ihm aber führten die Spa-
nier einen mit schrecklichen Grausamkeiten verbundenen Vertilgungskrieg
gegen die zahlreichen Ureinwohner, bemächtigten sich der ganzen Insel
und blieben eine lange Reihe von Jahren im alleinigen Besitze der-
selben bis 1625 oder 1630 ein Haufen Abenteurer von Franzosen
und Engländern, in der Geschichte Westindiens unter dem Namen der
Boucaniers oder Flibustiers bekannt, sich auf der nahen zu
Domingo gehörigen kleinen Insel Tor tue oder Tortuga und bald
darauf auf der Nordküste von Domingo selbst festsetzte und sich un-
geachtet der Anstrengungen der Spanier daselbst behauptete. Erst 1665
zogen die glücklichen Fortschritte dieser Abenteurer die Aufmerksamkeit
Frankreichs auf sich, welches nun aus diesen Seeräubern eine Kolonie
bildete und 1697 durch den Rpswiker Frieden von Spanien die Ab-
tretung des westlichen Theiles von Domingo erhielt, dessen Gränzlinie
1776 genauer bestimmt wurde. Während der Französische Antheil
an Kultur und Wohlstand zunahm und hierin alle übrigen Kolonien
verdunkelte, fand im Spanischen Antheile das Gegentheil Statt. Al-
lein die durch die Französische Revolution herbeigeführte feierliche Er-
klärung der allgemeinen Menschenrechte erregte im Französischen Antheile
zuerst Unruhen unter den Mulatten, die nun die Waffen gegen die
Weißen ergriffen, und welchen sich auch die Neger anschlössen. Eine
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
307
Eolombische Republiken.
Flusse bilden, so daß das mittlere Felsstück gleichsam den Schlußstein
dieser Brücke macht. Durch das mitten aus demselben befindliche
Loch von 24 F. im Umfange kann man in den Abgrund und auf
den Strom sehen, der durch eine finstere Höhle zu rauschen scheint.
Diese Naturbrücken führen nicht über die größte Höhe der Kluft, son-
dern die furchtbaren Felsenmassen steigen unmittelbar an ihrer Seite
und mit ihnen die ganze Kluft zu einer ungeheuren Höhe empor. Von
ähnlichen Naturbrücken haben wir bei der Beschreibung der vereinigten
Staaten von Nordamerika Nachricht gegeben. Man sehe B. Iii.
S. 186.
Noch müssen wir in den Umgebungen von Bogota, den 4 M.
davon entfernten berühmten See Guata vita, in der Nahe des
gleichnamigen Dorfes, erwähnen. Er befindet sich auf dem Zipaguira-
Gebirge, 8400 F. über der Meeres stäche, in einem ganz von 200
bis 300 F. hoch über seine Flache emporragenden und bis zum Gipfel
mit Wald bewachsenen Bergen eingeschlossenen Kessel, und war einst
ein Heiligthum der Indianer, die hier eine große Menge von Gold,
Edelsteinen rc. als Opfer hineingeworfen haben. An gewissen Festta-
gen soll sich der König mit goldenen Zierathen behängen, gesalbt und
mit Goldstaub bedeckt haben, um sich alsdann in diesem heiligen See
aller dieser Kostbarkeiten zu entledigen. Eben so sollen von den Gro-
ßen des Reichs kostbare Geschenke dargebracht worden seyn, um der
Landesgottheit, die ihren Sitz in dem See hatte, geopfert zu werden.
Endlich sollen bei der ersten Erscheinung der Spanier, als sie diese
Gegenden eroberten, die Bewohner von Neugranada ihre Schatze in
diesen See versenkt haben. Jedoch sind die Sagen und Vorstellungen
von der Größe dieser Reichthümer, die dieser See in seinem Innern
enthalten soll, auf jeden Fall sehr übertrieben worden *). Als mehrere
Häuptlinge der Indianer von den Spaniern gefangen und gemißhan-
delt wurden, damit sie Gold hergeben sollten, sagten sie zu den Spa-
niern : „wenn ihr Gold haben wollt, so sucht es im Grunde des
Sees, wo genug hineingeschüttet worden ist." In der That machten
auch die Spanier einen Versuch, den See abzuzapfen. Als ec aber
bis auf 14 F. gefallen war, sielen mit großem Krachen die Seiten
zusammen und die Quellen des Sees, die er im Innern hat, singen
wieder zu steigen an. Doch fanden die Spanier Gelegenheit, durch
Auswaschen des Schlamms und Sandes, so viel Gold zu gewinnen,
daß die 3 Prozente Abgabe an die Regierung 170,000 Piaster (Ha-
milton in seiner Reisebeschreibung giebt nur 3000 an und redet von
*) Lächerlich genug behauptet ein gewisser Herr de la Kicr, Mitglied des
königl. Instituts zu Paris, nach seiner, dem Angeben nach, aus die-
sen See betreffenden Aktenstücken geschöpften Berechnung, betrage der
Werth der darin liegenden Kostbarkeiten an Gold und Edelsteinen
eine Billion und 120,000 Millionen Pf. Sterling!!!
20 *
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Amerika.
hebt. Wegen dieser hohen Lage ist die Luft außerordentlich rein und
dünn, so daß der Europäer nicht 30 Schritte weit gehen kann, ohne
daß ihm der Athem stockt. Man darf daher nicht anders als ganz
langsam gehen und muß oft stehen bleiben. Die Eingebornen selbst
sind nicht ganz davon befreit. Die Witterung ist fehr strenge und
unglaublich veränderlich. Man erlebt auch im Sommer fast an jedem
Tage alle 4 Jahrszeiten, obgleich die Stadt unter nicht völlig 20°
S. Br., also noch in der heißen Zone liegt. Ringsum sieht man
nichts als Felsen und Klippen. Früchte, Gemüse, alle Nahrungsmittel
für Menschen und Vieh müssen weit her auf Lastthieren herbeigeschleppt
werden. Potosi, das seinen Hauptnahrungszweig vom Silberbergbau
hat, und sonst als dieser in der größten Aufnahme sich befand, eine
große, bevölkerte Stadt war, ist jetzt mit der Abnahme des Bergbaues
ein armseliger, geringer Ort geworden, der nach Pentlands Angabe
1826 nur noch 9000 E. hatte. 30 Jahre früher foll Potosi noch
52.000 E. gehabt haben, und zu Ansang des 17. Jahrhunderts, wo
der Bergbau und somit Potosi auf der höchsten Stufe seiner Blüthe
stand, wurde die Volksmenge auf 160,000 Seelen geschätzt.
Die Silberbergwerke, denen Potosi seine Berühmtheit verdankt,
liegen in dem 15,150 Fuß hohen Cerro de Potosi, welcher nach
allen Richtungen durchgraben ist. Bis zum Jahr 1803 hatte man
an mehr als 5000 Punkten in den Berg eingeschlagen, von welchen
jedoch nur eine kleine Zahl in Bau genommen war; im I. 1803
gab es 97 bearbeitete Gruben. Nach Pentlands Messung liegt der
Gipfel dieses berühmten Erzberges 15,150 F. über dem Meeeresspie-
gel, und der höchste Punkt, wo gearbeitet wird, hat 15,080 F. Höhe,
also mehr als der Montblanc. Die Menge des hier gewonnenen
Silbers ist außerordentlich groß und betragt nach Humboldt, welcher
bloß die Ausbeute, von welcher die königlichen Abgaben entrichtet
wurden, berechnet hat, seit 1545 die Summe von 5750 Millionen
Livres Tournois (eine Münze, die nach jetzigem Werthe etwa 4 gl.
6 pf. werth ist). Nach Pentland, der sich gleichfalls auf amtliche
Angaben stützt, haben diese Bergwerke an ausgemünztem Silber oder
an solchem, wovon die königlichen Abgaben in Potosi entrichtet wur-
den, bis 1803 1614 Millionen Piaster geliefert. Hierbei fehlt aber
das Silber, das durch Schleichhandel ausgeführt worden ist, so wie
das Silber, das zu Gerathschaften und Schmuck der Kirchen verar-
beitet wurde, welches keine Abgaben bezahlte. Die höchste Blüthe der
Bergwerke war von 1585 bis 1606. Zu dieser Zeit arbeiteten
15.000 Indianer in den Berg- und Schmelzwerken und mehr als
15,000 Llamas und eben so viel Esel wurden zum Tragen der Erze
gebraucht. Alle diese Kräfte wurden zur Förderung der Schatze eines
einzigen Berges angewendet, welcher, obschon mit größtentheils elend
gebauten Gruben, ganz durchwühlt ist. Seit der letzten Halste des
18. Jahrhunderts war nach Humboldt, die Ausbeute der Bergwerke
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